Remailing
Bei einem Remailing werden Inlandsbriefe im Ausland aufgegeben, um Porto zu sparen. Dabei unterscheidet man nach sogenannten ABA- und ABC-Remailing.
Was ist ein Remailing und welche Arten gibt es?
Bei einem Remailing werden Inlandsbriefe im Ausland aufgegeben, um Porto zu sparen. Dabei unterscheidet man nach sogenannten ABA- und ABC-Remailing. Beim ABA-Remailing werden
die Briefe beispielsweise per Spedition von Deutschland (A) nach Holland (B) versendet. Beim ABC-Remailing beispielsweise von Deutschland (A) nach Holland (B), um sie in die USA zu
schicken. Dieses "physical Remailing" ist nach dem Weltpostvertrag derzeit nicht erlaubt. Umstritten ist das "non-physical Remailing". Hierbei werden die Daten auf elektronischem Weg
ins Ausland transportiert und das Mailing im Absenderland ausgedruckt, verarbeitet und per Post versendet
Der Bundesgerichtshof hat in einem Grundsatzurteil vom 10. Oktober 2002 zugunsten der Deutschen Post entschieden (AZ III ZR 248/00): Unternehmen dürfen keine Massensendungen im Ausland fertigen
lassen, um sie portogünstig nach Deutschland zu versenden. Damit ging ein mehrere Jahre währender Streit um das so genannte Remailing zu Ende. In dem Verfahren mußte sich eine
Kreditkartengesellschaft verantworten, welche die Daten für Kontoauszüge in die Niederlande übermittelte, dort ausdrucken und kuvertieren ließ und der Post übergab. Damit sparte das
Unternehmen nennenswert Portokosten, während die Deutsche Post die kostenintensive Verteilung der Sendungen zu besorgen hatte. Die Vergütung, die sie dafür aus den Niederlanden
erhielt, lag unterhalb des deutschen Inlandsportos. Nach der Grundsatzentscheidung dürften weitere ähnlich geartete Verfahren zugunsten der Deutschen Post entschieden werden.